Madeira - vom 19. November bis 3. Dezember 1998
Bearbeitungsstand: 12. Dezember 1998


Wir hatten eine sogenannte "Inselkombination" gebucht, was bedeuten soll,
daß wir eine Woche im Südwesten der Insel verbrachten und die zweite Woche im Südosten.

Im Südwesten sind zwar nicht die hohen Berge, aber die Landschaft ist dort auch sehr schön.
Eins muß aber ganz deutlich gesagt werden: Madeira ist keine ausgesprochene Badeinsel, da es fast nur Steilküste gibt!
Sie zeichnet sich durch die Levadas aus, was künstlich angelegte Bewässerungskanäle sind, die meist begehbar sind.
Da sie naturgemäß ein geringes Gefälle haben, sind es meist relativ bequeme Wanderungen, die aber oft Schwindelfreiheit erfordern,
denn diese Levadas sind zum Teil an den Berghängen sehr "kühn" angebaut.

Im Bild rechts sind wir alle drei auf unseren ersten portugiesischen Gipfel,
dem Bica da Cana (1620m) zu sehen.
Leider hatten wir keine Sicht, da die Wolken unter uns waren.
auf dem Bica da Cana
Blätterdach an der Levada da Rocha Vermelha Im Gegensatz zu den kanarischen Inseln gibt es auf Madeira auch Schatten.
Wie im Bild links gut zu sehen ist, bildet der verschiedenartigste Bewuchs ein herrliches Blätterdach,
das auch im Sommer die Sonneneinstrahlung abdämmen müßte.
Das Bild zeigt einen dieser Wege entlang einer Levada, der Levada da Rocha Vermelha.
Doch wie schon erwähnt, ist der Weg nicht immer so schön bequem!

Wir unternahmen natürlich auch Wanderungen in die Bergwelt.
Im Bild unten sollte man im Hintergrund eigentlich die höchsten Berge Madeiras (bis 1862m) sehen,
aber die sind eben sehr oft hinter Wolken versteckt.
In der Bildmitte ist ein Einsturzkrater (Caldera) zu sehen, der zwar nicht so riesig wie auf La Palma ist,
aber der Abstieg und anschließende Wiederaufstieg war für uns trotzdem sehr schweißtreibend!
Im allgemeinen ist es auf Madeira schwer Rundwanderungen zu unternehmen,
da die Täler sehr tief eingeschnitten sind.
So passierte es bei dieser Bergwanderung, die wir aus mehreren beschriebenen Einzelwanderungen zusammenstellten,
daß die Zeit knapp wurde (es wurde langsam dunkel).
Aber wir haben es dann doch im "Eilschritt" geschafft.

Bei einer späteren Wanderung entstand das Bild unten,
das ich aus zwei Einzelbildern zusammengesetzt habe.
In der Bildmitte ist der Pico Grande (1654m) zu sehen, den wir bei der erwähnten Rundwanderung umrundet (!) hatten,
und ganz hinten sind dann die 1800er zu erkennen..
Blick zum Torrinhas-Paß

Blick von der Levada Grande zum Pico Grande
Eingang zum Reitertunnel Die Levada-Wanderungen werden immer wieder einmal durch einige Tunneldurchquerungen "gewürzt",
die mehr oder weniger bequem sind.
Im Bild links ist der sogenannte "Reitertunnel" zu sehen,
der ca. 1,5km lang ist und sehr bequem (aufrechten Ganges) zu durchqueren war.
Aber es gab auch sehr schmale Tunnels,
die man nur gebückt und mit größter Aufmerksamkeit
(das Wasser der Levada fließt mit durch die Tunnel!)
durchqueren kann.

Aber auch auf den Levadas muß man aufpassen, wie man im Bildrechts sehen kann.
Balanceakt von Thomas auf der Levada da Rocha Vermelha
bizarre Felsen am Ostkap Nachdem wir den Westen der Insel besucht hatten, nahmen wir uns nun den Ostteil vor.
Die Halbinsel Ponta de São Lorenço (mit dem Ostkap) soll der sonnensicherste Teil der Insel sein.
Als wir dort waren, war es nicht ganz so, aber es war trotzdem beeindruckend.
Es waren alle Nachbarinseln zu sehen bzw. zu erahnen (weshalb es davon auch keine Fotos gibt).
Im Bild links ist einer der bizarren Felsen im Meer zu sehen,
die unter Sonneneinstrahlung schön bunt leuchten.
Wir wollten eigentlich auf die höchsten Berge wandern,
aber da immer schlechte Sicht war, haben wir es nicht getan.
Wir mußten uns mit kleineren Höhen begnügen,
was aber deshalb nicht uninteressanter war.
Rechts bin ich beim Abstieg vom Adlerfelsen zu sehen, der zwar nur 590m hoch war,
aber der Auf- und Abstieg hatte es wegen der vielen dornigen Pflanzen in sich!
Christian beim Abstieg vom Adlerfelsen

Die letzten (3) Tage hatte es immer wieder geregnet, weshalb größere Wanderungen unmöglich waren.
Deshalb wurde nun der "Kulturteil" durchgezogen.
Die Hauptstadt Funchal bietet viele schöne Gärten (u.a. der Botanische Garten mit Papageienpark)
und andere Sehenswürdigkeiten.
Aber auch die anderen Inselorte bieten einige Höhepunkte.

Rechts sind in dem Ort Santana die früher typischen, strohgedeckten Häuser zu sehen,
die in jeder Etage nur einen Raum besitzen.
Deshalb werden sie heute meist als Kuhstall genutzt
und auf dem Bild sind nur einige renovierte "Vorzeige-Häuser" zu sehen.
strohgedeckte Häuser in Santana
"grüne Hölle" an der Levada Nova Aber einige kleine Wanderungen unternahmen wir doch noch.
So ist im Bild links ein Abschnitt der Levada Nova zu sehen.
Das ist Natur pur, oder?

Aber auch die beiden Bilder unten, die in Blandys Garden in Funchal aufgenommen wurden, zeigen Natur pur.
Während der größte Teil des Gartens wie ein botanischer Garten aussieht,
gab es einen Teil, der mit "Inferno" gekennzeichnet war.
Der Name ist sehr vielsagend und für uns war das dann auch der interessantere Teil.
Unten links sind blühende Kamelien aus diesem Teil zu sehen,
während unten rechts ein Blick in den Rest des Gartens geworfen werden kann.
blühende Kamelien in Blandys Garden in Blandys Garden
Noch ein paar Worte zu den Hotels.
Das Hotel Jardim Atlântico im Westteil der Insel, in Prazeres,
war sehr schön auf einer Felsklippe über dem Meer (ca. 480m) und verkehrsgünstig gelegen.
Es war sehr ruhig.
Das ganze Gegenteil war das zweite Hotel Ondamar in Caniço de Baixo.
Caniço wird zum zweiten großen Touristenzentrum der Insel (neben Funchal) ausgebaut.
Das sagt eigentlich schon viel. Es war alles etwas ghettohafter.
Aber das Schlimmste waren eigentlich permanente Bauarbeiten (von 7Uhr morgens bis nach 22Uhr abends,
auch Sonntags und Feiertags!).
Da wir fast nie da waren, störte uns das nicht.
Außerdem gab es bei der Beobachtung der Bauarbeiten auch sehr belustigende Seiten
z.B. wie die mühsam zusammengezimmerten Schalungen durch Windböen einfach umfielen
und dabei einige andere Sachen mit zerstörten).
einheimisches Bier

Da wir keine ausgesprochenen Weintrinker sind, hielten wir uns an das einheimische Bier, das man im Bild oben rechts sehen kann.
Das Gute war, das es 1l-Flaschen gab.
Es gab auch deutsches Bier, aber da das Einheimische gut schmeckte, tranken wir dies.
Wir kosteten natürlich auch den einheimischen Wein und den Poncha, die Spezialität der Insel (Rum mit Limonensaft und Honig).

Trotz des schlechten Wetters am Ende der Reise (bei der Abreise war, wie zum Hohn, herrlichster Sonnenschein)
war es sehr schön, und man kann ja noch einmal dahin fahren.
Im Frühjahr muß es jedenfalls noch schöner aussehen, da ja dann noch mehr blüht!


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