Christian Müllers Arbeit
Bearbeitungsstand: 1. Dezember 2020
Kurzer beruflicher Werdegang
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Seit März 1983 beschäftige ich mich mit elektronischer bzw. digitaler Vermittlungstechnik.
Es fing an mit Mitarbeit an der Programmierung einer kompletten kleinen digitalen Vermittlungsstelle für
maximal 100 Teilnehmer im Anfangsausbau (OZ 100D).
Es war für heutige Verhältnisse eine große Kiste,
deren Grundprinzip sich aber bis heute nicht geändert hat (heute wird natürlich nicht mehr in Assemblersprache programmiert).
Leider wurde diese Anlage nie so richtig produziert, da immer wieder neue bürokratische Hürden
aufgebaut wurden, nach denen heute niemand mehr fragen würde!
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Mitte 1990 deutete sich dann der neue Trend an, daß ich bei der SIEMENS AG
weiterbeschäftigt werde, und daß das Arbeitsgebiet sehr ähnlich sein wird.
Es ging vorwiegend um die Ergänzung des Grund-Anlagenprogrammsystems (APS) durch die
standortspezifischen Daten der Vermittlungsstelle (z.B. Kennzahlrouting, Signalisierungsrouting, Vergebührung
usw.).
Nach einem Jahr (1991) praktischer Tätigkeit im Stammhaus in München, ging es dann zurück nach Leipzig.
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Seit der Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes (TK-Markt) 1997 ist das Aufgabenfeld breiter geworden,
denn Pink-T ist nicht mehr der einzige Kunde...
Arbeitsaufgabe
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Das digitale Vermittlungssystem der SIEMENS AG heißt EWSD (Elektronisches Wählsystem Digital)
und ist ein flexibles System für schmalbandige Netzknoten in analogen und ISDN-Kommunikationsnetzen.
In Deutschland war die Digitalisierung des Netzes ca. 1996 abgeschlossen, aber die Kapazitäten wurden noch erweitert
und neue Netzanbieter drängten mit Macht auf den (gewinnträchtigen) Markt.
Dann kam ein Generationswechsel der Vermittlungstechnik, der auch breitbandigere Aufgaben (u.a. wegen den neuen Internetdiensten) erfüllen mußte.
Dieses System wird unter dem Namen SURPASS® geführt.
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Das Anlagen Programm System (APS) enthält die ladbare Software eines EWSD-Amtes.
Es besteht sowohl aus allgemeinem Programm-Code und anlagenspezifischen Daten, wie Hardwarekonfiguration und Teilnehmerdaten.
Diese anlagenspezifischen Daten sind vom Kunden einzuholen und so in das bestehende Programm zu integrieren,
daß die Vermittlungsstelle nach Wunsch des Kunden reagiert.
Genau diese letztgenannten Aufgaben habe ich seit 1991 erledigt. Es klingt einfach, ist es aber nicht.
Da es sich immer um ein Netz aus Vermittlungsstellen handelt, die miteinander kommunizieren müssen,
würde ein Fehler Konsequenzen haben, die sich nicht nur auf die gerade betroffene Vermittlungsstelle auswirken kann.
Und die Zusammenschaltungen wurden nach der Freigabe des TK-Marktes immer exotischer...
- Das war wohl auch der Grund, warum das Aufgabengebiet 1998 aus dem Vertriebsbereich in den Service-Bereich umverlagert wurde.
- Im Oktober 2006 wurde die Netzwerksparte der SIEMENS AG zunächst in eine GmbH überführt.
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Im ersten Quartal 2007 wurde ein Gemeinschaftsunternehmen (GmbH) mit Nokia gebildet...
Dabei war zuerst (für den "kleinen Mann") unklar, welche Produkte von welchem Hersteller übernommen werden.
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Das Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens Network (kurz NSN) hat unter finnischer Führung systematisch die ehemaligen SIEMENS-Produkte ausgedünnt
und danach beseitigt.
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Nach dem Führunswechsel nach Indien wurde diese Produktmonotonie weiter "perfektioniert".
Vom Ziel Marktführer zu werden, entfernte man sich immer weiter.
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Im November 2011 wurde bekannt, daß man die Probleme (einfallslos wie üblich)
mit massiven Stellenabbau vor allem in Deutschland lösen will.
Ergebnis: Seit 1.9.2012 ist meine Arbeitsaufgabe nach Meinung des Managements entfallen...
und ich bin in eine Transfergeseelschaft "verlagert" worden (Laufzeit bis Ende Februar 2014).
- Nach Auslaufen der Transfergesellschaft und diversen Bewerbungsversuchen war damit mein Berufsleben bendet.